Links überspringen

Bertrand Piccard gibt den Startschuss für die Wasserstoff-Elektromobilität in der Schweiz

  • Inbetriebnahme der weltweit ersten AVIA-Wasserstofftankstelle in St. Gallen
  • Bis Ende 2020 werden sechs Wasserstofftankstellen die Bodensee Genfer See-Achse abdecken.
  • Grüner Wasserstoff aus 100% erneuerbaren Energiequellen wird in der Schweiz zum ersten Mal in grossem Massstab produziert.
  • Bis Ende 2020 werden die ersten 50 wasserstoff-elektrischen Nutzfahrzeuge in der Schweiz unterwegs sein.
  • Ein weltweit einzigartiges System der Ökomobilität wird von 21 Schweizer „Schwergewichten“ aus den Bereichen Transport, Logistik und Tankstellen, führenden Vertretern der Schweizer Energiewirtschaft, einem weltweit tätigen Fahrzeughersteller und spezialisierten Unternehmen der Wasserstoffbranche umgesetzt.

Ein grosser Tag für die Wasserstoff-Elektromobilität in der Schweiz: Mit der Inbetriebnahme der weltweit ersten AVIA-Wasserstofftankstelle in St. Gallen gibt Bertrand Piccard den Startschuss für einen ökologischen Kreislauf, der den Strassenverkehr auf einen vielversprechenden Weg zur Energiewende bringen wird.

Bertrand Piccard: „Was die Schweizer Privatwirtschaft tut, ist weltweit einzigartig. Manche hielten die Wasserstoffindustrie für eine reine Utopie. Doch die Schweiz beweist, dass elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge und Personenwagen mit sauberem Wasserstoff betankt und ohne CO2-Ausstoss gefahren werden können. Neben dem Aufbau eines wirtschaftlich tragfähigen Sektors geht es hier um grosse Fortschritte für die Umwelt – mit überzeugenden Vorteilen für die Kunden. Das Tanken dauert nur wenige Minuten. Der Antrieb erfolgt zu 100% elektrisch. Leistung und Reichweite sind hoch. Und es kommen keine schädlichen Abgase aus dem Auspuffrohr, sondern reiner Wasserdampf. Viele Pioniere haben ihr Know-how gebündelt, um zu diesem wichtigen Moment für die Umwelt zu kommen – nicht mit Worten, sondern mit Taten„.

Nach einer mehrjährigen Pilotphase treiben die Mitglieder des Fördervereins H2 Mobility Schweiz und ihre Partnerfirmen das neue Elektromobilitätssystem in der Schweiz voran. Dieses ermöglicht den CO2-freien Betrieb von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen und Personenwagen, die mit grünem Wasserstoff als Energiespeicher betrieben werden.

Noch in diesem Jahr werden die ersten 50 wasserstoff-elektrischen Hyundai XCIENT Fuel Cell-Fahrzeuge (36 t Anhänger) auf die Schweizer Strassen kommen.

Mit der Eröffnung der weltweit ersten AVIA-Wasserstofftankstelle in St. Gallen geht nach Coop in Hunzenschwil (seit 2016) die zweite öffentliche Tankstelle der Schweiz in Betrieb. Bis Ende 2020 wird es an der Achse Bodensee – Genfersee sechs Wasserstofftankstellen geben: in St. Gallen (SG), Rümlang (ZH), Hunzenschwil (AG), Zofingen (AG), Bern (BE) und Crissier (VD). Sie bieten grünen Wasserstoff für Nutzfahrzeuge (350 bar) und Personenwagen (700 bar) an. Die Osterwalder St. Gallen AG ist die erste Tankstelle, die grünen Wasserstoff unter der Bezeichnung H2 ZERO anbietet.

Die weitere Skalierung erfolgt von 2021 bis 2025 mit insgesamt 1.600 wasserstoff-elektrischen Nutzfahrzeugen und einem landesweiten Wasserstoff-Tankstellennetz (bis 2023). Gleichzeitig wird erwartet, dass das Volumen von Personenkraftwagen mit dem umweltfreundlichen Wasserstoff-Elektroantrieb deutlich steigen wird. Sie werden nur grünen Wasserstoff tanken, der zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird.

Das neue Schweizer Elektromobilitätssystem auf einen Blick

H2 Energy, Hydrospider, Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) und der Verein H2 Mobility Schweiz entwickeln derzeit die emissionsfreie Elektromobilität in der Schweiz. Die Basis dafür bildet ein Business-Ökosystem, das verschiedene Akteure aus dem Energie- und Mobilitätssektor in einem privatwirtschaftlich organisierten System vereint. Jeder Teil dieses Kreislaufs, von der Energiequelle bis zur Produktion und Nutzung in Elektrofahrzeugen, funktioniert ohne CO2-Emissionen.

Der geschlossene Kreislauf beginnt mit der Produktion von grünem Wasserstoff durch die Hydrospider AG. Dies geschieht vorab in einer neuen Produktionsanlage im Alpiq-Wasserkraftwerk in Gösgen (SO). Der Wasserstoff wird ausschliesslich in der Schweiz mit Strom aus erneuerbaren Energien (Wasser, Sonne, Wind) hergestellt – damit ist er emissionsfrei und klimafreundlich. Es handelt sich um vollständig grünen Wasserstoff, der der SAE-Norm J2719 entspricht.

Die Hyundai Hydrogen Mobility AG wird bis 2025 bis zu 1’600 Brennstoffzellen-Elektro-Lastwagen importieren. Die ersten zehn Serien-Lkw sind auf dem Weg nach Europa. Wasserstoffversorgung, Bau der Nutzfahrzeuge, Infrastruktur und Tankstellennetz für die ersten 50 Hyundai XCIENT-Brennstoffzellen-Lkw sind vorbereitet. Die 36-Tonnen-Sattelzüge werden voraussichtlich noch vor Ende 2020 auf den Schweizer Strassen unterwegs sein. Sie werden den Transporteuren und Logistikern auf einer Pay-per-Use-Basis für die Güterverteilung in der Schweiz zur Verfügung gestellt.

Die Mitglieder des Fördervereins H2-Mobilität Schweiz nutzen die Nutzfahrzeuge und bauen die landesweite Betankungsinfrastruktur mit 350 bar und 700 bar (für Nutzfahrzeuge und Personenwagen) auf. Die Zahl der Tankstellen wird in den kommenden Jahren schrittweise erhöht, um das steigende Volumen von Nutzfahrzeugen mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Bis Ende 2020 werden Wasserstofftankstellen in St.Gallen (SG), Rümlang (ZH), Hunzenschwil (AG, Zofingen (AG), Bern-Bethlehem (BE) und Crissier (VD) in Betrieb sein. An verschiedenen Tankstellen wird der grüne Wasserstoff auch unter der Bezeichnung H2 ZERO angeboten.

Als unternehmerischer Innovator betreibt die H2 Energy AG die zentrale Plattform für die Umsetzung des Mobilitätssystems (Kompetenzzentrum für Technik und Betriebswirtschaft).

Hyundai und Toyota bieten in der Schweiz bereits serienmäßig elektrische Personenwagen an, die mit Wasserstoff betankt werden.

Die Vorteile der Wasserstoff-Elektromobilität für Kunden und Umwelt: lokale und unabhängige Produktion, emissionsfreie Mobilität (Wasserdampf statt Abgase), Antrieb durch Elektromotor (leise und effizient), schnelle Betankung (im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen) und hohe Reichweite.

Wasserstoff hat zudem den Vorteil, dass er speicherbar ist. „Power to Gas“ ist eine Schlüsseltechnologie zur Integration von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Photovoltaik oder Wind in das Energiesystem – auch für den Einsatz im Mobilitätssektor.

Informationen über den Förderverein H2 Mobility Schweiz und seine Mitglieder finden Sie unter www.h2mobilitaet.ch.